Vater und Tochter verband ein Band, welches man in den meisten Büchern unter einem Vater-Tochter-Verhältnis nachlesen konnte. Er versuchte sie zu schützen, dennoch war deutlich, dass er die Jungen bevorzugte, immerhin würden diese den Namen Flint weitertragen. Leana hingegen würde einem anderen Namen und einer anderen Familie Ehre bringen und dies war in seinen Augen auch ihre Pflicht. Dabei spielte es natürlich in die Karten, dass Leana zufrieden mit seiner Wahl war und nichts dagegen unternehmen wollte. Abernathy war stolz auf seine Tochter, auf ihren Fleiß, ihre Fügsamkeit und ihre Schönheit, doch dies dürfte sich mittlerweile sicher geändert haben. Leana vermisst ihren Vater, dennoch fürchtet sie auch seine Reaktion sollten sie einmal wieder aufeinandertreffen. Sie wüsste nicht, ob sie dies wirklich unbeschadet überstehen würde, immerhin hatte sie Schande über die gesamte Familie gebracht, ob die väterliche Liebe dies unbeschadet überstanden hatte, bezweifelte sie arg.

Was das Nachtragen anbelangt ist Christopher wie Elenor Flint, etwas, womit Leana immer schwerlich klargekommen ist. Das mittlere Kind der Flints war schon immer ein wenig eigen, was nicht direkt schlecht bedeutet. Christopher war immer schon ehrgeizig, wusste was er erreichen wollte und konnte und arbeitet verbissen darauf hin. Mittlerweile ist er im Ministerium relativ ranghoch tätig. In der Linie der Flints gab es eine Zaubereiministerin und Christophers geheimes Ziel ist es, dieser zu folgen. Leana war schoneinmal neidisch auf seinen Ehrgeiz, doch sicher nicht auf seine Arroganz, welche er an den Tag legt. Sicher, Christopher ist ihr Bruder und allein deswegen empfindet sie Liebe und Wertschätzung für ihn, doch bei ihm ist sie sich beinnahe sicher, dass es nicht gut wäre nochmal auf ihn zu treffen. Christopher waren Namen und Status schon immer wichtig… er würde nicht verstehen können, was sie getan hat.

Cieran ist Leanas ältester Bruder und war schon immer ihre Bezugsperson, warum das gerade der Ältere war, konnte sie gar nicht genau festmachen. Cieran ist in ihren Augen einfach ein Herzensguter Mensch und sie würde vermutlich nie eine andere Meinung gelten lassen. Sie hat immer zu ihm aufgesehen und seine Meinung nur zu gerne übernommen. Cieran vermisst sie mit am meisten und sie weiß, dass ihr Bruder ebenso empfindet, sie wünscht es sich auf jeden Fall irgendwie. Aber natürlich kann sie nicht wissen, ob er sich nicht mittlerweile auch verändert hat… immerhin sind immer mehr in Grindelwalds Kreisen zu finden… Dennoch mag sie den glauben nicht aufgeben, dass er ein gutes Leben abseits dessen, was sich aufbaut, führt. Sie weiß das er verheiratet ist und lernte seine Frau sogar noch kennen, wusste das sie schwanger war… Leana hat ihm einen Brief geschrieben und seitdem lediglich Entwürfe zustande gebraucht. Sie würde gerne noch einmal seine Meinung hören.

Leana war immer schon Elenors kleines Mädchen gewesen. Die geborene Yaxley versuchte ihrer Tochter all das mitzugeben, was sie wissen musste und doch hatte sie ihr nie anvertraut, wie es war ein Kind zu verlieren oder wie es generell funktionierte, die Sache zwischen Mann und Frau. Elenor ist eine stolze Frau und wunderschön noch dazu, was sie an ihre Tochter weitervererbt hat. Die schönen blonden Haare sind wie ein Markenzeichen. Leana hat immer zu ihrer Mutter aufgesehen und auch heute braucht sie noch ab und zu ihren Rat. Dennoch reißt sie sich zusammen, denn ihre Mutter ist ein nachtragender Mensch und was sie getan hat, wird sie ihr sicher nie verzeihen.

Niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie noch etwas aus London mitgenommen hatte, doch schließlich war es so und sie gebar eine Tochter. Leana liebt das kleine Mädchen abgöttisch und könnte sich ein Leben ohne ihr Kind kaum vorstellen. Sie hatte sich immer eine Familie gewünscht, eine große, sie wollte viele Kinder. Mit Greta ging dieser Wunsch zumindest in Ansätzen in Erfüllung. Leana ist stolz auf die wissbegierige Ader ihrer Tochter und über die Offenheit gegenüber jeglichen Geschöpfen der Erde. Zudem sieht sie ihrem Vater mit jedem Tag ähnlicher, etwas, was Leana immer wieder vor Augen führt, dass sie irgendwann mit der Sprache rausrücken müsste.

Anthony war Leanas erste große Liebe und sollte eigentlich auch ihre letzte werden. Sie waren seit Jugendtagen Jahre zusammen, bis Leana ihn bei Nacht und Nebel verließ. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie konnte ihn nicht sehen, sie konnte ihr Manor nicht sehen, sie konnte England nicht ertragen. Der Verlust ihres ersten Kindes brach ihr schier das Herz und Anthony schien sie nicht zu verstehen. Er war viel zu sehr mit sich und seiner Arbeit, seiner Stellung beschäftigt, als dass er Leana hätte auffangen können. Sie liebte ihn, auch noch hat sie Gefühle für ihn und bekommt ihn nicht vollständig aus ihrem Kopf und Herzen und dennoch sieht sie ihren Schritt als richtig an. Sie weiß nicht, wie es ihm heute geht, ob er vielleicht geheiratet hat oder bereits Kinder. Sie hat mehrere Briefe begonnen, doch nie abgeschickt. Sie weiß, dass es unfair ist ihm nichts von Greta zu sagen, zumal auch Anthony sich Kinder gewünscht hatte und sie wusste, das er ein exzellenter Vater geworden wäre. Doch Kommunikation war wohl schon immer ein Problem bei ihnen gewesen…